eLearning Lösungen trennen zwischen den oft externen Autorentools und dem Learning Management System (LMS). Die im Autorentool erstellten Lernmodule bzw. Tests werden auf das LMS hochgeladen und in die für die verschiedenen Zielgruppen dort konfigurierten Lernpläne integriert. Die Logik möglicher Kursabläufe mit diversen Lernmodulen, Tests und weiteren Lernangeboten ist dann vollständig LMS-seitig umgesetzt. Das einzelne Modul liefert nach der Bearbeitung durch den Lernenden lediglich den Lernstatus an das LMS zurück.
In diesem Beitrag möchten wir Ihnen anhand einer aktuellen Umsetzung in articulate Storyline 360 zeigen, wie die mit dem Learning-Design beauftragten Mitarbeiter von der Integration standardisierter Kursabläufe in die von neo produzierten Lernmodule profitieren können durch verringerte Implementierungsdauer auf dem LMS. Anhand des glücklich gewählten Anwendungsfalls (eLearning mit Test-Out Option) können wir Ihnen ausserdem zeigen, wie auch die Lernzeit insgesamt verkürzt und besser genutzt werden kann.
Begriffliches Vorgeplänkel
Lernmodule werden mit Autorenwerkzeugen wie articulate Storyline, Trivantis Lectora oder Adobe Captivate erstellt. Hierbei kann es sich um eine Abfolge interaktiver Lerninhalte, Videosequenzen, Übungen, Tests etc. handeln. Die logischen Abhängigkeiten und ereignisgesteuerten Aktionen innerhalb des Lernmoduls steuern den Pfad der Lernenden durch das Lernmodul weitgehend unabhängig von der Funktionalität des LMS.
Die Kommunikation zwischen dem Lernmodul (Client) und dem LMS (Server) wird über die vom LMS bereitgestellte LMS-API ermöglicht. Die standardmässig übertragenen Daten sind Benutzer, Benutzer-ID, Modultitel, Lernstatus und die sogenannten Suspend Data, die den bisher erreichten Bearbeitungsstand und alle vom Benutzer übermittelten Antworten auf die Testfragen kodieren, um das unterbrochene Lernmodul mit dem bereits erreichten Fortschritt fortsetzen zu können.
Um eine weitgehende Kompatibilität von Autorentools und LMS verschiedener Anbieter zu ermöglichen gibt es ein paar weit verbreitete Standards zum Packen und Bereitstellen der Lerninhalte wie z.B. das Sharable Content Object Reference Model (SCORM). Darüber hinaus gibt es Anforderungen an die Formate der Lerninhalte. HTML 5 konnte sich mittlerweile durchsetzen, sowohl für die Inhalte als auch für den Player, in dem die interaktiven Inhalte ablaufen. Die Funktionalität der Autorenwerkzeuge kann mit JavaScript wesentlich erweitert werden.
Die Herausforderung: Verkürzte Implementierungsdauer auf dem LMS
Einige Kursabläufe, die normalerweise auf dem LMS modelliert werden, wiederholen sich oft, müssen aber dennoch aus ihren Einzelteilen komponiert werden. Beispiele:
Solche wiederkehrenden Abläufe innerhalb eines einzigen Lernmoduls abbilden zu können spart Zeit bei der Implementierung auf dem LMS.
Lösung: Lernmodule mit Test-Out Funktion und druckbarem Zertifikat
Mit einer Kombination aus „Triggern“ (so heissen Aktionen in Storyline) und Erweiterungen in JavaScript konnten wir ein komplexes Template umsetzen mit diesen Eigenschaften:
Durch den Einsatz der Test-out Funktion kann in Zielgruppen mit uneinheitlicher Wissenstiefe die erforderliche Lernzeit optimiert werden. Die Test-out Funktion ist, wenn aktiviert, fest in den Kursablauf integriert. Es sind auf der Seite des LMS keine zusätzlichen Schritte bei der Implementierung notwendig.