MAKE IT MORE VISUAL

neo war wie immer für Sie vor Ort, evtl. haben wir uns auch dort getroffen mit Ihnen, zu einer Besprechung, zum fachlichen Austausch, bei einem Vortrag, zum Besuch bei einem Softwareanbieter oder ganz einfach zu einem Plausch beim Mittagessen.

Aus der immer breiter angelegten Themenfülle der Tekom-Jahrestagung  möchte ich hier nur einen der meistdiskutierten Komplexe antippen:

„Intelligente“ Information

Die vorangeschrittene Verwendung von Redaktionssystemen, die topic-orientiertes Arbeiten unterstützen, hatte vor etlichen Jahren den Fokus zunächst auf die Erstellung und die Verwaltung der modularisierten Inhalte gelegt. Sinnvolles Klassifizieren der Module mit Hilfe funktionaler Metadaten und Produktmetadaten unterstützt neben dem Auffinden von Modulen zwecks Wiederverwendung auch die automatische Weiterverarbeitung und Produktion von Ausgabeformaten. Wir kennen etliche Unternehmen, die heute noch keinen Nutzen aus solcherart klassifizierten Informationseinheiten ziehen.

Das Thema Nutzung der smarteren, klassifizierten Information ist – bei den grossen Internetkonzernen längst Realität – nun in der Technischen Kommunikation in Bearbeitung genommen worden. Die passend(st)en Informationen dynamisch und personalisiert dem Nutzer eines beliebigen Endgerätes bereitzustellen ist die Domäne der Anbieter von Content Delivery Portalen (CDP). Redaktionssystem (RS) und CDP, das sind in der Technischen Kommunikation wegen des hohen Spezialisierungsgrades der RS zumeist zwei einzelne Werkzeuge. Aus Richtung Marketing und Produktkommunikation finden sich, ebenfalls aus historischen Gründen, öfter auch integrierte Ansätze (SiteCore, Censhare etc.). Gleichwie – die smart klassifizierten Informationen müssen Systemgrenzen überwinden, und die Bestandsdokumentation der Hersteller und Zulieferer sollte auf geeignete Weise möglichst automatisiert ebenfalls klassifiziert werden. Für all dies braucht es Werkzeuge, Schnittstellen und (möglichst wenige) Standards als Transportvehikel.

Soweit ist die Aufgabenstellung eigentlich klar und längst kommuniziert. Bei der Podiumsdiskussion „Content Management. Wo soll das noch hinführen?“ entstand jedoch nicht nur mir der Eindruck, vorübergehend in einer Zeitschleife festzusitzen. Irgendwann kreiste sogar das MUMASY-Gespenst über den Köpfen der Teilnehmer …

Personalisierte, dynamische Bereitstellung smarterer Information ist nun auch kein wirklich neues Ziel. Letztendlich sollen gänzlich neue automatisierte Angebote und Dienstleistungen ermöglicht werden. Die Tekom Arbeitsgruppe zu iiRDS schreibt in der Einleitung der iiRDS Spezifikation:

„The manual written by a technical writer for a specific device or machine will be replaced by dynamic documentation that can be assembled according to application and context. Sensor values and status signals of the technical equipment will be embedded into this user assistance. That means that technical documentation is generated for a specific context in real time.“   

intelligent information Request and Delivery Standard (iiRDS) – Make it more visual

iiRDS als Definition des Vehikels für intelligente Information ist auf die Zielgrade zu Version 1.0 eingebogen, und nun sind Sie gefragt. Senden Sie Ihre Kommentare zur iiRDS Specification an die entsprechende Arbeitsgruppe der tekom. Melden Sie sich einfach an unter https://iirds.tekom.de/, laden das RDF Schema herunter, lesen begleitend die Spezifikation, verfassen Ihre Kommentare. – Nichts für Sie? Fühlen Sie sich abgehängt? Das kann ich gut verstehen.  

Ein Inhaltsexperte, der Inhalte in einem CMS/RS erfasst und klassifiziert und evtl. ein WebCMS oder Content Delivery Portal aus dieser Autorenumgebung heraus ansteuert muss eigentlich nicht wissen, was das Resource Description Framework (RDF) im Allgemeinen und das iiRDS Schema im Besonderen sind, um inhaltlich zum Gelingen dieses Vorhabens beitragen zu können.

Auf der Messe traf ich ein Mitglied der iiRDS Arbeitsgruppe und erkundigte mich, warum sich bis dato auf der Website kein Hinweis fand, wie und womit das dort zum Download bereitgestellte iiRDS RDF Schema auf menschenlesbare und ansprechende Weise visualisiert (!) werden kann. Durch solche aus dem Blickwinkel des Experten unscheinbare Lücken fühlen sich viele kluge Köpfe ausgeschlossen. „Viel zu theoretisch …“

Da scheine ich entweder Einfluss auf einen netten Ansprechpartner ausgeübt zu haben, oder ich war nicht die einzige Person mit dieser Frage. Die Website wurde jedenfalls schnell um sachdienliche Hinweise ergänzt.

Mit der Java-Anwendung „Protégé“ der Stanford University steht ein komfortabler OpenSource Editor für Ontologien wie iiRDS zur Verfügung, der unter anderem RDF Schemata auf ansprechende und leicht konsumierbare Weise darstellen kann. Mit der Spezifikation daneben kann es gleich losgehen.

Geht doch!

Dazu passender Teil der Spezifikation:

victor.linnemann[at]neo-comm.ch

 

Quelle Vorschaubild: tekom.de