neo an der TEKOM Jahrestagung 2019

“With AI, Will our content really be intelligent?” (Andy McDonald)

Der Mitbegründer von „The Information 4.0 Consortium“ meint, worin wir ihm folgen, dass Information niemals intelligent sein kann, sondern nur die Systeme, die (unterstützt durch Implementierungen von AI) daraus Wissen und letztendlich Prozesse ableiten, die sich an verschiedene Kontexte, Situationen und uns selbst anpassen können. Solange wir es schaffen, AI zum Nutzen der Gesellschaft einzusetzen, wird sie unsere Zivilisation vorantreiben.   

„Ohne Semantik ist alles bedeutungslos!“ (Thorsten Kaup, Airbus Defence and Space; Prof. Dr. Martin Ley, Hochschule München)

Information, die Dinge in Relation zu anderen Dingen setzt, ihnen Zustände zuweist und sie in Aktivitäten einbettet, kann also in intelligent designten Systemen zu Wissensaufbau und zur – kontextabhängigen – Ableitung von Schlussfolgerungen dienen?

Wie dies in einem Transformationsprozess der Technischen Redaktion bei Airbus aussehen kann, wird in einem Pilotprojekt namens „Authoring Cockpit“ im Kontext des S1000D Standards erprobt. Besonders das Änderungsmanagement soll von der angestrebten Atomisierung der Inhalte in semantische Einheiten unterhalb der Modul-Ebene profitieren. Wir können nachvollziehen, dass Änderungsstellen automatisiert gefunden werden können, wenn die von Änderungen betroffenen Dinge und Beziehungen zu anderen Dingen direkt als Objekte im Modulinhalt referenziert sind. Ob das in der Praxis umsetzbar ist haben wir uns beim Anbieter ONTOLIS genauer angesehen. Die Implementierung des wohlbekannten PI-Fan in der Auslegung als semantisches, atomisierendes Redaktionssystem (ONTOLIS CMx) geht vielleicht etwas zu weit, der Nutzen als intelligente Erweiterung bestehender CMS und natürlich für das Content Delivery sticht allerdings ins Auge.  

Standardization and Automation of Processes in Media Localization for Effective use of TMS in Audiovisual Localization Workflows” (By Andre Hemker)

Lokalisierungs- und Übersetzungsprozesse in aufwändigen, kostspieligen Videoproduktionen war das Thema hier. Einige Lehren aus unseren Produktionen von WBTs, eLearnings und Videovertonungen fanden wir hier gespiegelt, auch wenn es beispielsweise bei Rapid eLearning Produktionen – anders als bei Videoproduktionen – oftmals möglich ist, die Dauer einer Animation oder Sequenz nachträglich an den gesprochenen Text anzupassen. Bei Filmaufnahmen ist das ein absolutes no-go. „Never start the translation/localization before picture lock!“ war dann auch der Satz, den der Referent uns viele Male zuteilwerden liess. Erst, wenn alles in der Produktion seinen endgültigen Platz, seinen Start- und Endpunkt und damit eine Dauer hat, ist es sinnvoll, mit dem Vertonen, Übersetzen, Untertiteln zu beginnen.

Sprechertexte zu übersetzen erfordert von unseren Übersetzern ein gutes Gespür. Denn wenn der Text nicht rund läuft beim Sprechen, sich nicht leicht von der Zunge löst, dann würden unsere professionellen Sprecher ihn verbessern wollen, was wiederum eine Nachbearbeitung des Originaltextes nach sich zöge. Die Erfahrung aus mittlerweile 7 Jahren kontinuierlicher Produktion von eLearnings hilft uns, solche Dinge zu antizipieren, Liefertermin und Budget einzuhalten.   

neoni[at]neo-comm.ch